Maria Stuart

Shakespeare im Park

Mi. 08.07.2020 | 20:30 Uhr

Königin Elisabeth und Maria Stuart sind von ihrem Selbstverständnis her beide zur Königin prädestiniert. Ihre Welt ist eine Bühne, ein Ort der königlichen Selbstdarstellung. Aber diese Bühne ist auch zugleich ihr Gefängnis, denn die Blicke der Welt, die sich auf sie richten, lassen keinen ihrer Schritte und Handlungen unbeobachtet.

Maria Stuart ist der Anspruch auf den Titel der Königin von Schottland in die Wiege gelegt, als 15jährige wird sie mit dem französischen Thronfolger verheiratet. Dessen früher Tod macht sie bereits mit 17 Jahren zur Witwe. Jetzt, als Gefangene, versucht sie den fanatisch katholischen Mortimer für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Ein gefährliches Unterfangen, denn Vertrauen zum Falschen, kann sie den Kopf kosten.

Elisabeth hat einen langen Weg zur Krone hinter sich. Ihre Legitimität als Königin beruht auf der Abspaltung Heinrich VIII von der katholischen Kirche und ist begleitet von offenen Auseinandersetzungen zwischen katholischer Kirche und protestantischen Kräften. Fanatismus und Verrat sind allgegenwärtig.

Das Beharren auf dem Anspruch auf die Rolle der Königin und Manipulation und Zwang sind für beide die einzigen Chancen, gegen Feinde und falsche Freunde zu bestehen.

Seit 19 Jahren, ist Maria nun unter Arrest, als sich die beiden Königinnen treffen. Auf dieser Bühne kann es nur eine von ihnen geben. Das Todesurteil gegen Maria ist geschrieben, doch Elisabeth zögert, es zu unterschreiben. Entscheidet sie sich für das Todesurteil, wird es die Welt für immer spalten. Doch die Zeit spielt gegen sie beide – und muss wirklich sie es sein, die diese Entscheidung fällt?

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