Sommer Summarum BLAUHAUS am 12. August (WEST)
Sa. 12.08.2023 | 15:00 Uhr
Zum ersten Mal ist der Bremer KulturSommer Summarum zu Gast im BLAUHAUS. Das BLAUHAUS ist ein Projekt der Blauen Karawane e.V. mitten in der Bremer Überseestadt: ein bisher in der BRD einmaliges Modellvorhaben zum gemeinschaftlichen Leben, Wohnen und Arbeiten – inklusiv, generationenübergreifend und sozialraumorientiert. Das abwechslungsreiche Summarum-Open-Air-Programm startet um 15 Uhr und präsentiert bis in den späten Abend zeitgenössischen Tanz, Theater, Lesung, Varieté, Akrobatik, Zaubertricks sowie Musik von Klassik über FolkJazz und Indie und bis hin zu Rock.
Programm Ablauf:
Uhrzeit | Act |
---|---|
15:00 | steptext dance project/Of Curious Nature – zeitgenössischer Tanz |
15:45 | Kika Schmitz – interaktive Lesung |
16:30 | Bella Mare & die LandGang – Konzert mit musikalischem Treibgut der 60er und 80er Jahre |
16:30 | Zaubertricks mit Treville (bis 20:30 Uhr) |
17:15 | Vier Jahreszeiten/ Sadaf Zahedi mit Ameel Hotaky – Lesung und Musik |
18:00 | Klassik Konzert – Studierende der Hochschule für Künste |
18:45 | Flexoncirc & Mika Schnapper – Akrobatik und Jonglage |
19:30 | The Sephardics – Folk-Jazz |
20:30 | call me when you’re lonely – Indie-Pop |
21:30 | NACKT – Synth-Pop |
steptext dance project/Of Curious Nature
zeitgenössischer Tanz
Die Kompanie Of Curious Nature vereint professionelle Tänzer*innen aus aller Welt im Nordwesten Deutschlands. Die Kompanie hat sich eine inspirierend vielseitige künstlerische Identität erarbeitet, die sich ganz dem zeitgenössischen Tanz verschreibt. Die Bewegungssprache der Kompanie ist der kulturellen Gegenwart verpflichtet, dabei immer intensiv, emotional facettenreich zwischen feinsinniger Innerlichkeit und aufrüttelnder Energie. Den aktuellen Impulsen des Lebens abgeschaut, bietet sie in ihrer künstlerischen Treffsicherheit einem heterogenen Publikum abwechslungsreiche, manchmal überraschende, immer glaubwürdige Anknüpfungspunkte zur heutigen Welt. Seit 2019 ist Helge Letonja Künstlerischer Leiter des Ensembles.
Foto: Ursula Kaufmann
Kika Schmitz
Madame Magritte oder die Agentur für Existenz
Madame Magritte hat es satt, nur die Muse ihres berühmten Mannes René zu sein. Deshalb hat sie eine Agentur gegründet, die Agentur für Existenz. Hier versucht sie, dem Geheimnis der Wirklichkeit auf die Spur zu kommen und hat Literatur zu den großen Fragen des Lebens gesammelt: Wann fühlen wir uns lebendig? Was ist Realität? Und was machen wir mit unserer Zeit?
Kommen Sie vorbei zu einer ontologischen Entdeckungsreise - vielleicht beantwortet sich ja auch die ein oder andere Frage aus Ihrem Leben …
Bella Mare & die LandGang
Konzert mit musikalischem Treibgut der 60er und 80er Jahre
Landgang! Runter vom Schiff und rein in die Bar, heute wird die heuer in der Jukebox versenkt.
Bella Mare & die LandGang grooven mit Lust und Leidenschaft durch musikalisches Treibgut der 60er bis 80er Jahre: Trude Herr trifft den Big Spender, die Love Cats miauen mit Nina Hagen um die Wette und nicht nur Girls just wanna have fun!
Foto: Julia Windhoff
Zaubertricks mit Treville
Er taucht schneller auf als sein Schatten und ist in einem Wimpernschlag wieder verschwunden. Seine Finger sind die längsten des Nordens und bewegen sich rasanter, als wir es wahrnehmen können. Als Hauszauberer des Schmidt Theaters bringt Alexander Treville die Straßenkunst und Zauberei bis in Ihre Hände.
Vergessen sie das Kanninchen im Hut oder die zersägte Jungfrau. Mit seiner preisgekrönten Zauberei fällt Alexander definitiv unter die Kategorie: Muss man gesehen haben. Sie werden Ihren Augen kaum trauen!
https://www.treville-zauber.com
Vier Jahreszeiten/Sadaf Zahedi mit Ameel Hotaky
Lesung und Musik
Sadaf Zahedi wurde am 23. Februar 1985 in Kabul, Afghanistan geboren. Zahedi ist ein Kriegsflüchtlingskind und lebt seit ihrem dritten Lebensjahr in Deutschland. Aufgewachsen in Bremen. Immer wieder geht sie mit ihren Gedichten auf Bühnen, um Organisationen bei Spendensammlungen zu unterstützen. Neben der Begeisterung fürs Schreiben bringt sie seit ihrem 25. Lebensjahr ihr Erlebtes sowie ihre Gefühle auch auf Leinwand und hat die Werke bei Ausstellungen gezeigt.
Mit ihrer Erzählung Vier Jahreszeiten, die von der Erik Neutsch-Stiftung im Wettbewerb 2020/21 ausgewählt und im April 2022 vom Verlag Neues Leben veröffentlicht wurde, folgt sie gerade Einladungen zu Lesungen. Auszüge aus dieser Erzählung wurden vom Transkulturellen Theater Osnabrück in die Inszenierung des Stücks Dazwischen eingebracht. Es ist Sadaf Zahedi ein großes Anliegen, die besondere literarische und im Vortrag dann auch sprachliche Form, die sich in den Sprachen Urdu und Farsi über die Jahrtausende entwickelt hat, fürs Deutsche und für Deutsche zu erschließen. So folgt Zahedi beim Sprechen ihrer Texte der besonderen Melodie und Betonung dieser über Generationen und über Ländergrenzen gewordenen lyrischen Vortragskunst.
Begleitet wird Sadaf Zahedi von der jungen afghanischen Musikerin Ameel Hotaky.
Foto: Ata Ahmad
Trio Ludico
Klassikkonzert mit Studierenden der Hochschule für Künste
Frische Brisen
Jacob van Eyck (1590 – 1657) - Wat zalmen op den Avond doen
Orlando di Lasso (1532-1594) - Susanne un Jour (mit Diminutionen von Antonio de Cabezon (1510-1566) und Giovanni Bassano (1561-1617))
Antonio de Cabezon (1510-1617) - Pavana Italiana
Luzzasco Luzzaschi (1545-1607) - Aura che errando intorno
Maddalena Casulana (1544-?) - Cinta di fior un giorno
Luzzasco Luzzaschi (1545-1607) - Aura Soave se´l lauro è sempre verde
Besetzung: Leah Meier (Blockflöte), Jan Rentel (Harfe), Lola Atkinson (Harfe und Gesang)
Mit Harfen und Flöten untermalen wir die wunderschöne Poesie der Renaissance: in den facettenreichen italienischen Madrigalen von Maddalena Casulana und Luzzascho Luzzaschi. Die Musik des Trios verkörpert die freudvolle und vitalisierende Atmosphäre des Sommers, so dass die sanften Töne von Harfe und Flöte wie eine sanfte Brise und strahlendes Sonnenlicht das Gemüht umspielen. Dabei tauchen Bilder wie grüne Wälder, Göttinnen die im Meer geboren werden, leuchtende schöne Augen, sanfte Winde und Schmetterlinge sowie der Gesang der Vögel auf.
Trio Wang / Zheng / Kim
Klassikkonzert mit Studierenden der Hochschule für Künste
Serenade in D-Dur (1795/1796), Opus 25 für Flöte, Violine und Bratsche von Ludwig van Beethoven (1770-1827) / Ausschnitte
Serenade in G-Dur (1915), Opus 141a für Flöte, Violine und Bratsche von Max Reger (1873-1916) / Ausschnitte
Besetzung: Zeyi Wang (Geige), Chenxi Zheng (Bratsche), Daehee Kim (Querflöte)
In der klassischen Musikszene sind Kammermusikwerke ohne Bassinstrument relativ selten anzutreffen. Ein Beispiel hierfür ist die Serenade für Flöte, Violine und Bratsche von Max Reger, die sich durch ihre harmonische Dichte, kontrapunktische Komplexität und technische Herausforderungen auszeichnet. Obwohl es keine konkreten Belege für eine direkte Verbindung zwischen den beiden Werken gibt, besteht kein Zweifel daran, dass sie von seinem Vorgänger und Landsmann Beethoven inspiriert und beeinflusst wurde, der ebenfalls ein Stück unter demselben Titel “Serenade” für dasselbe Instrumentarium komponiert hatte. Die Bezeichnung “Serenade” leitet sich vom italienischen Wort ‘sera’ für ‘Abend’ ab und bezieht sich auf eine musikalische Form, die in Bezug auf ihre Struktur unklar definiert ist. Sie wurde häufig von klassischen und romantischen Komponisten verwendet, insbesondere in Instrumentalkompositionen. In diesem Konzert möchten drei Musiker*innen aus Fernost die beiden Serenaden von Reger und Beethoven beleuchten, die zwar aus derselben deutschen Wurzel stammen, aber mit einem Zeitunterschied von über 100 Jahren geschaffen wurden und dennoch eine enge Interaktion miteinander aufweisen. Die Geigerin Zeyi Wang studierte bereits am Konservatorium Peking und setzt seit 2020 ihr Violinenstudium an der Hochschule für Künste Bremen fort. Chenxi Zheng, die in Schanghai, Bremen und Hamburg Bratsche studierte, erforschte während ihrer Zeit an der HfK Bremen intensiv die historische Aufführungspraxis. Sie entdeckt gerne spannendes Repertoire sowohl auf der Barockbratsche als auch auf der modernen Bratsche. Der gebürtige Koreaner Daehee Kim verbreitet seine Vielseitigkeit als Flötist und Allzwecktasteninstrumentalist und spielt die beiden Serenaden gerne auf der modernen Querflöte.
Flexoncirc & Mika Schnapper
Varieté und Akrobatik
Seit 2018 bilden Louise & Daniel das Künstlerduo flexoncirc. Mit ihren Akrobatik-Darbietungen erobern sie seitdem die Herzen der Zuschauer auf der ganzen Welt. In ihrer Show beschäftigen sich das Duo mit der Fragilität zwischenmenschlicher Beziehungen und den Möglichkeiten der Kommunikation (verbal wie nonverbal), um Freundschaft und Liebe stetig neu zu erfinden, zu verändern und anzupassen.
Foto: Noémi Jász-Árki
The Sephardics
Folk-Jazz
Im Ensemble The Sephardics setzen sich die Sängerin Manuela Weichenrieder und der Cellist Ludger Schmidt mit sephardischem Liedgut auseinander, der Musik der Nachfahren jüdischer Menschen von der iberischen Halbinsel. Sie verbinden Sprechgesang und Klanggemälde, schmerzvoll gedehnte Vokalisen und Free-Jazz-Energie. Seit vielen Jahren sind die Sängerin Manuela Weichenrieder und der Cellist Ludger Schmidt von der Energie jüdischer Musik fasziniert und inspiriert: Dieses alte Material ist Ausgangspunkt für dramatische Klangexperimente, die die beiden gemeinsam mit Jazz-Drummer Patrick Hengst und Geiger und Saxofonist Martin Verborg starten. The Sephardics kombinieren die unerbittliche Kraft des Jazz-Rock mit der Sanftheit der Lieder in Ladino, der vom Aussterben bedrohten Sprache der Sepharden.
Besetzung: Manuela Weichenrieder (Stimme, Piano), Martin Verborg (Violine, Saxofone), Ludger Schmidt (akustisches und elektrisches Cello), Patrick Hengst (Schlagzeug)
call me when you’re lonely
Indie-Pop
Die Frisur saß doch schon. Vor einer halben Stunde noch, aber du konntest die Finger einfach nicht davon lassen – es muss doch perfekt werden. Die Klingel geht, Herzklopfen, du steigst die Treppe hinab, dein Date: nervös von einem Fuß auf den anderen tretend. Eine Autofahrt lang Stille, der Gedanke an den Walkman in deiner Tasche. Der Saal eingerahmt von verheißungsvoll glimmenden Glühbirnen, der Abend duftet nach dem ersten Tag der Ferien; dem ersten Tag des Sommers deines Lebens. Drinnen dann: die Luft angefüllt von süßem Parfum und Punsch, geschwängert von reingeschmuggeltem Schnaps. Deine besten Freunde warten auf dich, die Aufregung zieht dich von deinem wortkargen Date fort. Dir wird noch heute Nacht eine Träne fast auf die Glut deiner ersten Zigarette fallen. Du wirst draußen stehen, wieso fühlt sich dein Herz so komisch an? Die Luft wird nach Luftballons riechen und du kramst den Walkman heraus, bloß weg hier. Die Kopfhörer fast schon auf den Ohren hörst du noch ein zweites Mal hin, horchst der Band, die von Drinnen in die warme Nacht hinausspielt. Wie du später erfahren wirst, wird diese Band den Namen „call me when you’re lonely“ tragen und du wirst eine Kassette kaufen. Die du deinen Enkeln vorspielen wirst. Und du wirst die Geschehnisse dieser Nacht wieder vor Augen haben. Und du wirst lächeln.
call me when you’re lonely ist eine fünfköpfige Indie-Band aus Bremen. Die erste Single “two second love” und die zweite “slow dance” gibt es jetzt überall zu streamen oder zu kaufen, wo ihr Mucke findet.
Nackt
Synth-Pop
Mit ihrer mitreißenden Bühnenpräsenz und einer Show, die vom wilden Tanz bis zum betroffenen Stehenbleiben alles abdeckt, hat NACKT bereits eine begeisterte Fangemeinde um sich versammelt. Musikalisch ist das Spektrum der Selfmade-Band ziemlich breit angelegt: NDW, treibende Drum Machines, analoge Synthesizer, Dancehall-Sounds und eine Hand Dreck wird zu einem Sound-Gemisch verrührt, aus dem die 80er Jahre quillen.
Doch NACKT ist mehr als nur ein nostalgischer Rückblick. Mit ihrem politischen Power-Pop haben sie einen ganz eigenen Ansatz gefunden: Ihre Texte treffen genau ins Schwarze und behandeln mit Leichtigkeit die Komplexität unserer Welt. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die Probleme aufzuzeigen, in denen andere bloß dornige Chancen erkennen. Paula, Fabian, Peter und Tabea haben es satt, doch hat ihre Gesellschaftskritik immer auch ein Augenzwinkern und eignet sich perfekt zum Tanzen und Mitschreien. Warm anziehen, hier kommt NACKT.
Foto: Daniel Devecioglu